Florian Haller (*1976 in Biberach an der Riß, Deutschland) folgt in seiner Malerei keinen erzählerischen Inhalten im klassischen Sinn. Seine Werke entfalten sich über Farbe, Form und Textur – das Sichtbare selbst wird zum Thema. Wiederkehrende geometrische und organische Elemente erscheinen in immer neuen Konstellationen, deren Offenheit durch sichtbare Übermalungen, Tropfen und Leerstellen noch verstärkt wird. Hallers Bilder setzen auf eine autonome Bildlogik, in der der malerische Prozess nicht Illustration, sondern Ausdruck ist.

Matteo Pizzolante (*1989 in Tricase, Italien) verfolgt einen gegensätzlichen Ansatz: Er lädt Materialien wie Textil, Metall, Gips sowie 3D-Renderings und Cyanotypien mit erzählerischen, oft widersprüchlichen Wahrnehmungen und Emotionen auf. Seine Arbeiten thematisieren die zeitliche Dimension des künstlerischen Prozesses und die Beziehung des Werks zum Raum – physisch wie atmosphärisch. Wo Haller auf das autonome Zusammenspiel formaler Elemente setzt, begreift Pizzolante Materialität als Träger von Bedeutung und affektiver Aufladung.