Lina Augustin

Malerei, Atelier M.O.09

Arbeiten von Lina Augustin

Lina Augustin sieht sich selbst als Beobachterin. In ihren Beobachtungen mischen sich Innen und Außernräume. In Tagebüchern hält sich die mit Text versehenden Skizzen fest. Diese werden dann, in Form von Zeichnung, Malerei oder Radierung auf größere Formate übertragen und erhalten somit eine Präsenz. Erlebtes, Gesehens, Gefühltes und Gedachtes mischen sich und durch die Verarbeitung von Welt entsteht ein eigener Kosmos.
In ihren gemalten Zeichnungen für die Ausstellung im BBK der Gruppe MALSO13 zeigt sie Selbstportraits, die jedoch auch das Mensch sein als solches repräsentieren. Die Figuren wirken nackt und ungeschminkt, entblößen sogar dann und wann ihre Organe, lassen sich ein Fell sprießen, zeigen ihre inneren Makel unbeeindruckt und werden Eins mit ihrer Umgebung. Die hier gezeigten Personen lassen ihre Gedanken und Empfindungen im Austausch mit der ihnen angebotenen Welt nach außen wachsen. An manchen Stellen könnte man sogar von wuchern sprechen. Immer sind es Tiere und Pflanzen, die es den existenzbeschwerten Wesen erlauben, Natürlichkeit und Stille in sich selbst wiederzufinden. In ihren Werken beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Wechselspiel von „Sich zeigen“ und Verstecken, Abgrenzung und Verbindung, von Bewegung und Stagnation.

Lina Augustins gemalte Zeichnungen werden durch Text- Arbeiten ergänzt, die sich als poetische Reflektion, thematisch an ihren Bildern orientieren.

„Lina Augustin verdichtet in kleinformatigen Schilderungen die Erinnerungen an erlebte und erfahrene Situationen mit den unbenennbaren Zwischenräumen ihrer Träume und Visionen. Innenwelt und Außenwelt subjektiver Wahrnehmung verbinden sich in der Detailfreude und Komplexität ihrer Motive zu poesiegeladenen Bildräumen, deren Feinheit und Vielfalt der malerischen
Mittel der Phantasie und Augenlust des Betrachters weiten Raum geben.„

Dr. Valstar-Verhoff, Im Rahmen des Max Ernst- Preises